Blutorangen- Tarte- Tatin

Messieurs, Madames, heute machen wir oinen kloinen Ausflüg nach Frankroich! Packt schnell eurer Köfferchen und folgt mir auf den Spuren, immer schön dem Croissantduft hinterher !Allez plus vite!


Isch liebe dieses Land, das sich so wenige Kilometer Luftlinie von uns befindet- und doch fühlt es sich an, als ob hinter der französischen Grenze die Uhren, verzeihen Sie mir, Ührschchen, ein wenig anders gehen würden. Jedenfalls ist das meine Feststellung nach einigen Frankreichaufenthalten !

Hach, ein wenig sentimental werde ich schon, wenn ich daran denke, dass wir- mein damaliger Freund und heutiger Mann und meine Wenigkeit- in einem stinkenden, klapprigen Polo für unseren ersten gemeinsamen Urlaub in die Provence gefahren sind. Das waren noch Zeiten ! Nicht viel mehr dabei als verliebte Herzen, ein Zelt und die Vorfreude auf blühende Lavendelfelder..

Die haben wir dann auch nach ewigem Suchen mit holprigem Schulfranzösisch gefunden – na ja, wenn man vom Attribut blühend absieht waren die Felder auch wunderschön ! Wir waren schlicht zu früh dran…

So reihen sich die wohl besten Brioche einer kleinen pâtisserie ( ok, zugegeben, viele meiner Erinnerungen mit Frankreich haben mit Essen zu tun- aber ich glaube, die Franzosen würden das als Kompliment auffassen !), das unendliche Zirpen der Grillen und waghalsige nein keine weitere Kurve mehr sonst brauch ich eine Tüte Abfahrten in meine Frankreicherinnerungen ein .

So scheint es wenig verwunderlich, dass ich euch heute mit hinein nehme in diese Frankroich-Liebe und einen kleinen- oder besser gesagt großen- Klassiker in abgewandelter Form mitgebracht habe:Tarte Tatin. Karamellisierte Äpfel im Originalrezept, die wortwörtlich Kopf stehen und von leckerstem Teig ummantelt werden. Klingt nach großer Liebe- und die ist es auch !

Ich hoffe, Paul Bocuse und sämtliche anderen französischen Köche werden es mir verzeihen, dass nicht die langweiligen  Äpfel unter dem Mäntelchen Platz nehmen durften, sondern meine große Saisonliebe: Blutorangen !
Jetzt aber genug geschwärmt- hier kommt jetzt, Trommelwirbel, eine feinste Tarte Tatin mit Blutorangen. Dieses Zusammenspiel von süß und herb, von knusprig und weich. Ach, seht einfach selbst …

130 g kalte  Butter
160 g Mehl ( ich habe Dinkelmehl 630 verwendet)
3 EL eiskaltes Wasser
4 -5 Blutorangen, je nach Größe
100 g Zucker
Mark einer halben Vanilleschote ( optional)
Perfekt dazu:
Saure Sahne mit Ahornsirup und Zimt abgeschmeckt
1.)
Butter und Mehl mit dem Handrührer zu Krümeln verarbeiten. Wasser hinzufügen und rasch zu einem weichen Teig verkneten in Folie gewickelt  mind. 2 Stunden kalt stellen.
2.)
Blutorangen mit einem Messer so schälen, dass sowohl sie Schale als auch die weiße Außenhaut entfernt wird. In dünne Scheiben schneiden.
Backofen auf 200° Ober/-Unterhitze vorheizen.
3.)
Zucker in einer ofenfesten Pfanne von ca. 26 cm Durchmesser karamellisieren.
Orangenscheiben kurz mit einem Tuch trocken tupfen und dann gleichmäßig rund in der Pfanne verteilen.
4.)
Teig auf wenig Mehl in Pfannengröße ausrollen.
Auf die Blutorangen legen und andrücken, an den Seiten Teig leicht um die Blutorangen klappen.
Teig mit einer Gabel mehrmals einstechen, damit sich beim Backen keine Luftblasen bilden
5.)
Im Ofen 25-30 Minuten goldgelb backen .
5 Minuten abkühlen lassen, dann mit einem Messer vorsichtig den Rand lösen und Tarte vorsichtig auf eine Kuchenplatte stürzen.
Lauwarm mit Zimtschmand servieren.

Jetzt wünsche isch eusch einen wundervollen Wochenstart und immer drandenken ( wie die Franzosen so schön sagen ): nicht leben, um zu arbeiten, sondern arbeiten, um zu leben – habt es fein mes chéries!

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  • Die Bilder sind so hübsch,oui oui baguette baguette… 😀
    Schmeckt bestimmt vorzüglich und ich mag Blutorangen auch seeeehr gerne. Wir waren dieses Jahr im Elsass das war auch wunderbar, aber in die Provence muss ich auch mal noch 🙂 Tüte brauche ich nicht, die Kurven bin ich schon aus dem Odenwald gewöhnt.
    Liebe Grüße,
    Juli

  • Hmmm. Lecker sieht Deine Tarte Tartin aus! Mit einem hauchdünnen Boden! So wie es sich gehört 🙂
    Wir wohnen ja auch nur ein paar Kilometer Luftlinie zu Frankreich und trotzdem ist jeder Besuch dort ein klein wenig wie Urlaub 🙂
    Ganz liebe Grüße, Yvonne

  • Schön geschrieben. Ich war noch nie in Frankreich, da muss ich zumindest mal den Klassiker Tarte Tatin probieren. Ich bin froh, dass du Äpfel durch Blutorangen ersetzt hast, denn Äpfel mag ich nur roh oder als Bratäpfel, nicht aber mit Teig oder in Joghurt…

    Liebe Grüße
    Yuliana

  • Liebe Sophia,

    das sieht ja richtig lecker aus. Ich bin mir sicher, dass diese Blutorangen-Tarte-Tatin nicht nur ein Augenschmauß ist, sondern auch wunderbar schmeckt!
    Hab noch einen schönen Tag,

    viele liebe Grüße, Mimi