Nonnenfürzchen

Was ist Heimat für euch ? Ein Gefühl, eine Stimmung, ein Ort ? Oder seid ihr der festen Meinung, dass der Begriff Heimat zu abgedroschen ist für unsere Zeit ?

Heimat ist für mich der Ort, wo es richtig warm und gemütlich in meiner Seele wird. Wo ich zutiefst merke: hier bin ich geliebt und darf sein , wie ich bin . Natürlich darf ich das ÜBERALL auf der ganzen Welt sein und ich bin kein Fan von Grenzen und Patriotismus ist mir mehr als fremd.

Aber ich bin zutiefst überzeugt, dass jeder Mensch diese Räume braucht, wo er sich noch ein wenig geborgener und heimeliger fühlt als sonst wo. Ob das jetzt ein Ort oder die Heimat bei Menschen impliziert, sei egal !

Meine Heimat ist definitiv meine Familie. Jedes Mal, wenn ich sie treffe, überkommt mich dieses tiefe Gefühl von Zusammengehörigkeit. Wir haben schon viel zusammen durchgemacht und ich liebe jeden einzelnen von ihnen. Es ist ein riesiges Geschenk, seine Familie als Heimat wahrnehmen zu dürfen, das ist mir bewusst !

Und Baden. Ja, hier bin ich aufgewachsen und hier lebe ich immer noch. Ich liebe „Grumbeere“( für alle nicht Badener: Kartoffeln) und „Rahmblättle“. Liebe die Nähe zum Schwarzwald und zu Frankreich. Liebe das sonnige Rheintal und die Sanftheit der Landschaft. Ja- hier schlägt mein Herz definitiv einen Schlag schneller !

Aber in Zeiten von Trump und Abschottung will ich nicht stehen bleiben. Und daher dachte ich als eingesessener Badener, dass ich doch mal etwas Schwäbisches backe. Wer die badisch-schwäbische tiefste Feindschaft Beziehung kennt, weiß, dass das mehr ist als ein freundschaftlicher Handschlag. Es ist eine Liebesbekundung ! Denn so schnell macht den Schwaben in Sachen Kochen und Backen niemand etwas vor. Ihre Küche ist weltberühmt. Und ich als Badener ziehe ehrfurchtsvoll meine Hut vor ihnen und schenke euch das Rezept für „Nonnenfürzle“.
Der Legende nach hat das Gebäck beim Besuch des Bischoffs im Kloster beim Eintauchen ins Fett so gezischt, dass  der zubereitenden Nonne die Schamesröte ins Gesicht gestiegen ist: Das „Nonnenfürzle“ war geboren !
Für alle, die es daheim auch so richtig zischen lassen wollen, heute das phänomenal leckere Rezept für euch – bestehend aus Brandteig, und mit feinen Gewürzen verfeinert, verzaubert dieses Schmalzgebäck nicht nur die Schwaben
!
Nonnenfürzchen
( ARD Buffet)
500 ml Milch
140 g Butter
300 g Weizenmehl
2 Eier
2 Msp. Backpulver
1 Prise Salz
2 Msp. gemahlener Zimt
2 Msp. Vanillepulver
2 TL Zucker
Zimtzucker  zum Wälzen
ca. 500 ml Pflanzenöl zum Ausbacken

1.)
Milch und Butter in einem Topf aufkochen lassen.
Topf vom Herd ziehen und das Mehl auf einmal hineinschütten. Mit einem Teigschaber zügig unterrühren, bis ein Kloß entsteht.
Solange auf der Herdplatte rühren, bis ein weißer Belag am Topfboden entsteht ( „abbrennen“).
2.)
In eine Schüssel umfüllen und etwas abkühlen lassen.
Dann nacheinander beide Eier gründlich unterrühren, bis der Teig glänzt.
3.)
Backpulver über den Teig sieben. Salz, Zimt, Vanille und Zucker zugeben und mit dem Handrührer unter den Teig rühren.
4.)
Pflanzenöl in einem hohen Topf auf 180° erhitzen, bis an einem eingetauchten Holzlöffel kleine Blasen empor steigen.
Mit einem Esslöffel kleine Teigkugeln von der Masse abstechen und im heißen Fett unter Wenden goldbraun ausbacken ( ca. 3-5 Minuten ).
5.)
Die Teigbällchen mit einer Schaumkelle aus dem Fett heben und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
6.)
Die Bällchen noch warm in Zimtzucker wälzen und nach Belieben mit Kompott servieren.

habt ein heimeliges WE meine Lieben und bis ganz bald

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  • Boah, ist das lecker! Zumindest sieht es so aus… Solch einfachen Rezepte mit Dingen, die man immer zu Hause hat, sind mir die liebsten. Mein Gefühl von Heimat stellt sich sofort bei Quarkspitzen ein. Sie werden auch im Fett ausgebacken – eine fettige Todsünde, um sich thematisch wieder einzureihen 🙂

    Nonnenfürzchen – ich schreib sie mal so auf die Einkaufsliste 🙂

    Dir einen kalorienreichen Sonntag gewünscht,
    liebste Grüße
    Sandra

  • Liebe Sophia,
    das Heimatgefühl hast du wunderbar beschrieben, mir wurde es ganz warm ums Herz und ich freute mich, über meine eigene Heimat, die Pfalz. Vielen Dank für deine Nonnenfürzle, sie sehen fantastisch aus.
    Liebe Grüße
    Sigrid

  • Hallo-so wunderbar, dass ich per Zufall auf dieses Rezept gestossen bin. Weil: wir waren jung verheiratet in St.Gallen (Schweiz) und wir spazierten oft über der Stadt bei den 3 Weihern, wo auch das Kloster Notkersegg stand.Der Höhepunkt für uns war jeweils, Nonnenfürzli zu holen an der Pforte.Wir hatten nicht viel Geld, aber das war der Luxus der Woche. Leider machen die Nonnen heute keine mehr-dafür werde ich das jetzt mal probieren. Herzlichen Dank!