Quark-Mohn-Schmarren

 

Ja, wir leben ein wenig wie im Mittelalter- wir haben keinen Fernseher.
Tja, nicht weil unserer kaputt gegangen ist oder die GEZ ihn eingezogen hat – nein, es war eine bewusste Entscheidung, weil wir es ehrlich gesagt satt hatten, Abend für Abend vor diesem Teil zu  sitzen.

Was kann ich nach zwei Jahren ohne Fernseher sagen ?
Nur soviel: es läuft ! Auch ohne…
wir schauen ziemlich bewusst Sendungen online oder haben – wie in alten Zeiten, man glaubt es kaum- Zeit für uns.
Und das empfinde ich als große Bereicherung !

In einer Welt, in der Digitalisierung in aller Munde ist, ist ein Tag ohne Medien fast undenkbar- auch ich genieße die Vorteile so sehr.
Ich muss grinsen, wenn ich an die Anfänge denke- sandwichgroße Handys und piepsende Internetzugänge- herrlich !

Besonders einprägsam war es , als wir unseren ersten Fernseher in meiner Familie bekommen haben- plötzlich öffnete sich eine riesige Welt für uns und die Sendung mit der Maus war unser sonntägliches Highlight nach dem Kindergottesdienst.
Ich weiß nicht warum, aber besonders in Erinnerung sind mir die Werbespots von damals geblieben- vielleicht, weil sie so stark an die Gefühle appellierten .

 

Da gab es diesen einen Werbespot eines namenhaften Puddingherstellers, der eine Oma zusammen mit ihrem Enkelchen beim Puddingkochen zeigte. Großer Holzlöffel, glückselige Lächeln auf beiden Gesichtern und eine rustikale Bauernstube. Jahrelang glaubte ich, in Fabriken wird Pudding so hergestellt , aber das mal nur so am Rande.

Das Gefühl, das dieser Spot ausstrahlte , war sagenhaft:
Zusammen zu kochen ist pure Liebe.
Erzeugt strahlende Gesichter und findet mit viel Zeit statt.

 

Genau an diesen Spot musste ich diese Woche denken, als ich mit meiner großen Tochter diesen Mohnschmarren machte.

Ok, die rustikale Bauernstube fehlte, aber ich habe mich ein wenig gefühlt wie jene erinnerungsschwere Oma, als ich behutsam mit ihr den Eischnee unter den Teig hob.
Ein bisschen Kitsch und ganz viel Harmonie in einer digitalisierten Welt- ich steh wirklich drauf !
Und wenn man anfängt, seine eigenen, wunderschönen „Werbespots“ im Leben zu drehen,
ist das doch soviel besser, oder ?

Quark-Mohn-Schmarren
( 2-3 Portionen, Variation von Annik Wecker)

4 Eier
30 g Zucker
80 g Mehl
20 g Speisestärke
120 g Magerquark
4 EL Milch
Schuss Rum ( optional)
1 gehäufter EL Mohn
25 g Mandelblättchen
Butter
Dazu:
Puderzucker
Pflaumenkompott

1.)
Eier trennen und Eiweiß in einer Schüssel steif schlagen.
Eigelb mit dem Zucker und dem Quark sowie der Milch verrühren.
Nach Geschmack einen Schuss Rum unterrühren.
Schlussendlich den Mohn unterheben.
2.)
Mehl und Speisestärke mischen und sieben.
Behutsam unter die Eiermischung heben, danach vorsichtig das geschlagene Eiweiß unterheben.
3.)
Einen guten Esslöffel Butter in einer Pfanne zerlassen.
Teig einfüllen und glatt streichen.
Solange backen, bis die Unterseite goldgelb gebräunt ist, dann mit einem Pfannenwender den Schmarren wenden.
Kurz stocken lassen, dann den Schmarren mithilfe von zwei Gabeln in Stücke reißen.
Einen weiteren Esslöffel Butter sowie die Mandelblättchen hinzufügen und unter mehrmaligem Wenden solange backen, bis die Mandelblättchen gebräunt sind.
4.)
Sofort auf Teller geben und nach Belieben mit Puderzucker bestäuben und mit Pflaumenkompott servieren!

 

 

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