Ich glaube, ich bin nicht die Einzige hier:
Spätestens ab November bekomme ich diese unglaubliche Lust auf Gemütlichkeit.
Da werden Kerzen aus den Kisten gekramt, Decken überall verteilt und dicke Wollsocken , wenn das zweite Paar ist auffindbar ist, an den Füßen getragen.
Ich könnte wirklich- vorausgesetzt, es ist wirklich nasskalt und ManjagdkeinenHundvordieTürWetter, den Tag eingekuschelt auf der Couch verbringen, mit Kaffee und vielen Büchern und Zeitschriften und fünfe gerade sein lassen.
Und auch, wenn das meistens nur gegen Abend nach getaner Arbeit möglich ist, genieße ich diese langsamen Stunden sehr!
Ich habe keine Minute das Gefühl, etwas zu verpassen hier drin- und während im Sommer alles auf dem Aktivitätenmodus liegt, und ich manchmal schwer zur Ruhe komme, lande ich langsam im Seelebaumelmodus.
Das Tollste überhaupt: im diesigen Licht dieser Tage fallen dreckige Fenster und co noch weniger auf! Ist das nicht ein Grund mehr, sich mal bewusst zurück zu nehmen ?
Die Lust am Kochen und Experimentieren hingegen ist bei mir in der kalten Jahreszeit so ausgeprägt wie nie !
Die Luft in der Küche ist endlich nicht mehr wärmer als das Essen selbst, wie das im Sommer oft der Fall ist, und meine To-do-Liste mit herzhaften Gerichten ist länger als ich es jemals für möglich halten könnte.
Lange habe ich überlegt, welches Gericht als erstes „dran“ ist: es wurden dann diese herzhaften Kapressknödel.
Ok, ok, bis vor einem Monat wusste ich nicht einmal, was für besondere Knödel das sind.
Aber inzwischen bin ich schlauer!
Kaspressknödel sind eine österreichische Spezialität, und werden aus Knödelbrot und regionalem Käse hergestellt, bevor sie dann flachgedrückt in der Pfanne ausgebacken werden.
Garniert mit einem herbstlichen Salat schmecken sie herrlich würzig und nach Gemütlichkeit pur- seid ihr dabei ?
Kaspressknödel
( 4 Portionen, angelehnt an „Meine Familie und ich/Heft 10,2018 )
4 helle Brötchen vom Vortag, in feine Würfel geschnitten
250 ml warme Milch
2 Eier
1 Zwiebel
15 g Butter
300 g kleine Kartoffeln
175 g Berkäse
1 Bund Petersilie
Butterschmalz zum Braten
1/ Kopf Salat oder 200 g gemischter Salat wie Feldsalat und Radiccio
eine halbe Gurke
50 g Walnusskerne
2 Handvoll Weintrauben
4 EL Apfelessig
Salz/ Pfeffer
1 TL Honig
3 EL Öl
1.)
Brötchen mit Milch, Eiern, Salz und Pfeffer verrühren.
Petersilie fein hacken.
Zwiebel in feine Würfel schneiden und in der Butter glasig braten.
Petersilie und Zwiebel unter die Brötchenmassse mischen.
2.)
Kartoffeln mit der Schale in wenig Waser 25 Minuten garen, danach durch die Presse drücken.
Käse fein würfeln und beides unter die Brötchenmassse mischen.
3.)
Für das Dressing Essig, Honig sowie Öl mischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Gurke in feine Scheiben schneiden und Salat waschen.
Weintrauben nach Wunsch halbieren.
4.)
Schmalz in einer Pfanne erhitzen.
Mit zwei Esslöffeln Nocken von der Masse abstechen und etwas flacher drücken.
In der Pfanne von beiden Seiten goldbraun anbraten.
5.)
Salatzutaten mit Dressing mischen und Kapressknödel auf dem Salat drapieren –
guten Appetit!